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Der Duft von frischem Brot – Rezension

Der Duft von frischem BrotÖsterreichs Bäcker verraten ihre Rezepte, Brandstätter Verlag, Wien, September 2015, 29,90€

Für dieses Buch ist die Autorin, Barbara van Melle, durch ganz Österreich gereist. 
Von allen besuchten Bäckern haben 12 Auserwählte den Weg mit ihren Lieblingsrezepten und ihren Lebensgeschichten in dieses umfangreiche Buch gefunden. 
Schon das Buch in der Hand zu halten ist eine wahre Freude. Das Cover, zweigeteilt in ein wunderbares Brotfoto von Wolfgang Hummer und daneben den geprägten Titel, mutet bereits sehr edel an. Die Seiten des Buches sind rau. Sie fühlen sich für mich fast so an, als wenn gerade von einem Teigbrett das Mehl weggewischt wurde und noch eine kleine Schicht liegen geblieben ist. Diese leichte Rauheit an der Handfläche…ein ganz besonderer Eindruck!

Barbara van Melle beginnt mit einem herzlichen und persönlichen Grußwort. Dann startet es mit dem kurzen, erklärenden Kapitel „Gutes Brot backen“. Gegliedert wird dieses in 4 Teile: Was braucht man zum Brotbacken, Zutaten für gutes Brot, Vorteige sind wahre Zaubermittel und Backen. Immer begleitet von erklärenden Backstubenfotos. 

Die großen Rezept- und Portraitkapitel sind eingeteilt in: Weizenbrote, Dinkelbrote (hieraus habe ich den Dinkeltoast auf Seite 61 und das Dinkel-Hirse-Brot auf Seite 71 nachgebacken), Roggenbrote, Misch-und Spezialbrote (Testrezept Vollkorn-Nussbrot auf Seite 101), Handgebäck und süße Teige. 
Die von mir nachgebackenen Rezepte Dinkeltoast und Vollkorn-Nussbrot sind ganz fantastisch gelungen. Mit dem Dinkel-Hirse-Brot hatte ich so meine Schwierigkeiten. Es wollte schon nicht richtig aufgehen und im Geschmack war es auch recht säuerlich. 

Das Bäckerportrait von Martin Auer aus der Steiermark hat mich besonders angesprochen, weil es zeigt, dass es nicht so einfach ist, einen Familienbetrieb zu übernehmen - schon gar nicht mit neuen Ideen und einer Mehlallergie. Auch hat mich beeindruckt, dass er aktiv etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tut, indem er in einem kleinen Shop in der Innenstadt mit seinem Verein PANE Brot vom Vortag zum halben Preis verkauft. 

Ganz wunderbar sind die wirklich vielen guten Brotfotos. Ich hatte wahrlich das Gefühl, den „Duft von frischem Brot“ in der Nase zu haben. Begleitet werden diese ganzseitigen Fotografien von fertigem Brot immer von Fotostudien in und um die jeweilige Bäckerei bis hin zu genauen Fotoanleitungen (zum Beispiel ein bestimmtes Gebäck zu falten).

Obwohl ich mit meinem Dinkel-Hirse-Brot etwas gescheitert bin, so zeigt mir dieses Buch doch, dass es sehr viel Freude macht sein eigenes Brot backen zu können. Ich werde mit Sicherheit noch einige Rezepte ausprobieren. Ich habe große Lust auf Dinkelbrioches, Mohnzelten oder Omas Nusskipferl (allesamt aus dem Kapitel „Süsse Teige“)!
Fazit: Ein sehr reichhaltiges Brotbackbuch. Glücklich machend in allen Bereichen: Rezepte und Geschichten aus den Bäckerleben, Unmengen an praktischen Hinweisen für den Bäcker zu Hause und wunderbare Food-Fotos von Wolfgang Hummer, an denen man lernen kann, das doch stellenweise eher rustikale Gebäck immer wieder neu in Szene zu setzen. 

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