Wahrscheinlich sind alle Menschen gerade mit ihren "Vorsätzen" für 2020 beschäftigt...mehr Sport, Diäten... weniger Alkohol? Nun,…
Früchtekuchen mit Whiskey (kulinarischer Adventskalender, Türchen Nummer 16)
Als ich klein war, hat meine Oma immer Stollen gebacken. 12-14 Dresdner Stollen, denn sie kam aus Plauen (was in meiner Kindheit noch hinter der Grenze zur DDR lag, neben der ich einen halben Kilometer entfernt aufgewachsen bin) Der Teig wurde im Haus gemacht und dann gut verpackt im Auto nach Töpen zum Bäcker gefahren. Dort wurde er gebacken und wieder nach Hause transportiert. Der Rücktransport war nicht so einfach, da die mürben Stollen auf gar keinen Fall brechen durften! Das Backen von Stollen war wohl sicher in sehr viel Familien so üblich und ist es heute auch wieder. Damals hat man bis weit ins Frühjahr hinein Stollen und Früchtebrot gegessen.
Unsere Oma lebte mit uns im Haus. Da wir sehr viel Platz hatten, besaß sie ihre eigene Wohnung und auch ihre eigene Küche. Dort stand ein altes weißes Küchenbuffet, ein Tisch, eine moderne Küchenzeile und eine weiße Kiste. Das Buffet und die weiße Kiste (eine Stollenkiste) hat sie mitgebracht, als sie zu uns zog. Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie diese Stollenkiste wohl von einem Verwandten bekommen hat, der Bäcker war. Dass wir einen Bäcker in der Verwandtschaft haben, wusste ich bis heute gar nicht…vielleicht habe ich daher meine „Backleidenschaft“ geerbt? Toll!
Da ich dieses Jahr das erste Mal bei „Zorras kulinarischem Adventskalender“ mitmachen darf (bin freudig aufgeregt!), bringe ich euch einen sehr gehaltvollen (wirklich sehr gehaltvollen!) Früchtekuchen. Leider ist er nichts für Kinder, denn er ist mit Kaffee und Whiskey getränkt und zwar ordentlich! Dieses Adventskalendertürchen ist dann eben nur für die Großen.
Vorbereitung:
400 g Trockenobst (z.B. Pflaumen, Aprikosen, Äpfel, Feigen..)
je 50 g Zitronat und Orangeat
250 ml Whiskey (z.B. Johnnie Walker)
Alle Früchte fein-würfelig hacken und für 48 Stunden im Whiskey einweichen.
Für den Teig:
100 g grob gehackte Zartbitterschokolade
100 g Marzipan, gewürfelt
200 g kandierte Kischen, halbiert
2 TL Backpulver
200 g Mehl
2 EL Kakao
1/2 TL Vanillesalz
200 g weiche Butter
200 g Zucker
5 Eier
200 g gehackte Haselnüsse
1/2 TL Lebkuchengewürz
Schale einer Bio-Zitrone
gemahlene Haselnüsse für die Form
Zum Tränken und Verzieren:
200 g Kuchenglasur,
Walnüsse, geschälte Mandeln und kandierte Kirschen
100 ml Espresso
100 ml Whiskey
Den Ofen auf 160 Grad vorheizen. Eine Marmorkuchenform fetten und mit den gemahlenen Haselnüssen bestreuen. Mehl mit Kakao, Backpulver, Lebkuchengewürz und Salz mischen. Butter und Zucker schaumig rühren. Nun abwechselnd Mehlmischung und Eier zugeben. Jetzt die kandierten Kirschen, Haselnüsse, Marzipan und Schokolade unterheben und zum Schluss die eingeweichten Trockenfrüchte mit dem restlichen Whiskey untermischen. Den schweren Teig in die Form geben und im Ofen ca. 70 Minuten backen. Stäbchenprobe machen.
Den heißen Kuchen mit einem dicken Stäbchen mehrmals einstechen und mit Whiskey und Espresso tränken. In der Form auskühlen lassen und danach erst aus der Form stürzen.
Den kalten Kuchen mit Schokoladenglasur überziehen und mit den Walnüssen, Mandeln und Kirchen nach Belieben verzieren.
Leider kannst Du den Kuchen jetzt noch nicht essen. Gut eingepackt sollte er noch 5 Tage ziehen, damit er sein volles Aroma entfalten kann.
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